Cranach Förderpreis 2013
Projekt Sprachförderung an der Schillerschule 2013–2015
Die Schillerschule ist ein traditionsreiches, bürgerliches Gymnasium im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen, mit über 100 Lehrkräften und rund 1.200 Schülern. Trotz eigentlich „guter“ Voraussetzungen für die Sprachentwicklung der Schüler, sieht die Schule beim Thema Sprache großen Förder- und akuten Handlungsbedarf: Eine Analyse der Sprachfähigkeiten der Schüler aus allen Klassenstufen hat gezeigt, dass die Text- und Sprachqualität der Schüler nicht dem angestrebten Level entspricht, die Standardfehlerzahl zu hoch und das Regelwissen nicht nachhaltig ist. Davon nehmen sich auch die Lehrkräfte – nach zweimaliger Rechtschreibreform – nicht aus.
Die Schule hat sich zum Ziel gesetzt, ganz gezielt und bewusst Sprachvermögen und Sprachreichtum zu fördern. Damit möchte sie ihre Schüler bei der Persönlichkeitsbildung unterstützen, Zugang zu allen Berufen und Studiengängen ermöglichen und die Teilnahme am öffentlichen und politischen Leben sichern.
So wurde im Sommer 2013 das Thema Sprache zu einem aktuellen Förderschwerpunkt erklärt und eigens das 2-Jahres-Projekt „Sprachförderung an der Schillerschule 2013–2015“ aus der Taufe gehoben. Die Cranach Stiftung fördert das Projekt mit 50.000 Euro.
Die Leitung und Lehrkräfte der Schillerschule sehen Sprachförderung als Aufgabe aller Fächer und haben ein interdisziplinäres Konzept entwickelt, das Schüler und Lehrer gleichermaßen miteinbezieht.
Das Konzept wird zwischen 2013 und 2015 anhand von verschiedenen Maßnahmen, die neun Bausteinen zugeordnet sind, umgesetzt. Die verschiedenen Bausteine bilden zusammen ein umfassendes Programm, welches langfristig und nachhaltig die lexikalischen, semantischen, grammatischen, rhetorischen, orthographischen und phonetischen Fähigkeiten der Schüler weiterentwickeln und verbessern soll.
Das Programm besteht aus folgenden Bausteinen:
Kick-Off-Ausflug aller Schüler in das Museum für Sprache und Kommunikation „Wortreich“ in Bad Hersfeld
Direkte Sprachförderung in Kleingruppen für Schüler mit Lese, Sprech- und Schreib-Schwierigkeiten
Leseförderung in Kleingruppen zur Förderung des Leseverständnisses
Kalligraphie-Training zur Förderung der Handschrift
Entwicklung eines „inneren“ Rechtschreiblexikons durch Sprechtraining und Erlernen von Eselsbrücken
Gebrauch zweier schuleigener Regelwerke zu den häufigsten Fehlern und zu Kommaregeln
Fortbildungen für das Kollegium, um Unsicherheiten nach zwei Rechtschreibreformen zu beheben
Erstellen von Glossaren mit Fremdwörtern als gängige Unterrichtspraxis
Schaffung von „Sprachpräsenzplätzen“ im Schulhaus, der Schülerzeitung etc.