Zusätzliche Projektförderung 2021

Die Schule am Regenweiher ist eine Grundschule mit rund 360 Schüler*innen in Berlin-Neukölln. Bedingt durch den Wechsel der Schulleitung vor zwei Jahren vollzieht die Schule aktuell einen Wandel und überarbeitet das gesamte Schulprogramm. In diesem Kontext führt die Schule in diesem Schuljahr erstmals eine Willkommensklasse ein. Die jahrgangsübergreifende Lerngruppe soll gezielt den Zugang zu Sprache und zum Lernen fördern, um den Schüler*innen den Übergang in eine Regelklasse zu erleichtern. Im Kontext der weiteren Schulentwicklung dient die Willkommensklasse zudem als Modellklasse für eine kindzentrierte und inklusive Unterrichts- und Schulkultur. Mit dem Projekt möchte die Schule einen Grundstein für die übergreifende strukturelle Veränderung der Lehr- und Lernkultur legen und Kindzentrierung und Inklusion stärker in den Fokus rücken.

Neben Elementen des kooperativen und bewegten Lernens soll der Unterricht in der Willkommensklasse durch digitale Medien begleitet werden. Zudem wird eine Patenklasse etabliert, damit die Schüler*innen der Willkommensklasse in regelmäßigen Austausch mit den regulären Klassen kommen und sich direkt als gleichwertiger Teil der Schulgemeinschaft fühlen. Die Förderung der Cranach-Stiftung ermöglicht der Schule am Regenweiher, das entsprechende Lernumfeld für die Willkommensklasse zu schaffen, indem die Schule in Mobiliar, digitale Ausstattung und qualitativ hochwertige Lehrmaterialien investieren kann. Zudem kann die Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte durch Fortbildungen gewährleistet werden.

Die Anne-Frank-Schule ist eine Realschule mit 528 Schüler*innen in Frankfurt am Main. Über 75 Prozent der Schüler*innen verfügen über einen Migrationshintergrund. Aufgrund der pandemiebedingten Beschulungssituation hat die Schule in den vergangenen zehn Monaten eine zunehmende Leistungsheterogenität festgestellt. So stellten der Distanzunterricht und eine fehlende Struktur und Unterstützung im häuslichen Umfeld große Herausforderungen für die Schüler*innen dar. Neben dem gestiegenen Förderbedarf mussten pandemiebedingt im vergangenen Jahr auch die Betriebspraktika für die Jahrgänge 8 und 9 ausfallen, wodurch eine wichtige Säule der Berufs- und Lebensorientierung für die Schüler*innen entfallen ist.

Um die Schüler*innen in dieser außergewöhnlichen Situation bestmöglich zu unterstützen und Bildungsgerechtigkeit wiederherzustellen, hat die Anne-Frank-Schule entschieden, ihr Kursangebot am Nachmittag auszubauen. Die Förderkurse sollen den Schüler*innen die Möglichkeit geben, verpassten Lernstoff nachzuholen, ihre Leistungen zu verbessern und Lernerfolge zu erleben.

Zudem wird die Schule eine Schülerfirma etablieren, die eine Pausenversorgung und einen Schreibwarenladen umfassen soll, um den Schüler*innen die nötige Stärkung und Lernmittel für den Nachmittagsunterricht zur Verfügung zu stellen. Damit sollen insbesondere die Schüler*innen unterstützt werden, bei denen eine Versorgung aus dem häuslichen Umfeld nicht ausreichend gegeben ist. Darüber hinaus soll die Schülerfirma den Unternehmergeist und die Eigeninitiative der Schüler*innen fördern und dem handlungsorientierten und praxisnahen Lernen dienen. Dadurch sollen die Schüler*innen auf die Anforderungen von Ausbildung und Beruf vorbereitet werden. Die Förderung der Cranach-Stiftung ermöglicht die Finanzierung von außerschulischen Fachkräften für die Förderkurse am Nachmittag sowie einer kaufmännischen Fachkraft für die Schülerfirma.